Freitag, 13. September 2013

Regen!

Alles ist hier so ziemlich extrem: eine äußerst unfreundliche Vegetation, krabbelnde, kriechende oder springende Tiere, mit denen man besser nicht in Kontakt kommt, Hitze, Sandstürme und natürlich ein eklatanter Mangel an Regen. Letzterer trägt zu einer Trockenheit bei, die den Bauern Existenzängste einjagt und die Stadtväter und - mütter eine Verordnung herausgeben läßt, derzufolge man nur zu bestimmten Zeiten die Pflanzenwelt bewässern darf.

In diesem Jahr nun regenet es. Nicht nur - wie in all den Jahren zuvor - ein paar Tröpfchen hier und da, und das nur an zehn Tagen im gesamten Jahr!
Nein, in der diesjährigen Regenzeit gießt es! Tagelang! Im Radio kündigte man heute morgen sogar Evakuierungen aus Gebieten an, die von Überschwemmung bedroht sind! Und das in der Wüste!

Es folgen ein paar Fotos aus der Stadt und Umgebung, die ich heute morgen aufgenommen habe.


Die Stadt hat aus Kostengründen und aus Mangel an Regen keine Kanalisation. Sobald dann Mutter Natur beschließt, etwas mehr als die übliche Portion auf Deming auszuschütten, stehen viele Straßen unter Wasser.



Es sind gut zehn Jahre her, seit ich von der Brücke über den Mimbres River auf der Bundesstraße 377 Wasser gesehen habe. Der Fluß fließt hier unterirdisch, und nur bei besonders starkem Regenfall schwellt er dermaßen an, dass er auch über der Erde sichtbar wird.



Die Kreuzung von der Bundesstraße 377 und der Lewis Flats Road ist unter Wasser, zur Freude meines Smokey.



Auf der Lewis Flats Road!



Die Wolken hängen tief über den eh schon niedrigen Little Florida Mountains. 



Wie kommt es nun zu Überschwemmungen? Das hier ist kein ausgetrocknetes Bachbed, sondern ein "Arroyo." Wenn es z. B. in der Gila Wildernis im Norden von Deming ordentlich regnet und die Wassermassen vom steinharten Boden nicht mehr aufgenommen werden können, sucht sich das Wasser von selbst einen Weg nach unten. Über die Jahrhunderte nun haben sich diese Arroyos gebildet, mehr oder weniger tiefe Furchen im Erdboden, in denen das Regenwasser herunterrauscht. 

Je nach Intensität und Dauer des Regens können sich "flash floods" bilden, während denen innerhalb von Sekunden oder auch weniger Stunden eine meterhohe Wasserfront herunterdonnert, die alles mit sich reißt. 

Das ist ein anderes, schmäleres "Arroyo" auf der Straße zum Rockhound State Park. An seiner Tiefe kann man sich die Kraft des Wassers vorstellen.



Man sollte also zur Regenzeit Schilder wie dieses ernst nehmen:


Falls man sich auf einer Straße befindet, die ein Arroyo durchquert, also einen "dip" macht, ist man gut beraten, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und die vor einem liegende Vertiefung nach Wasser abzusuchen. Falls zuviel Wasser über die Straße fließt, wartet man besser oder kehrt um! 


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