Samstag, 18. August 2012

Drive Thru, Drive In, Drive Up!

Es gibt hier eine Einrichtung, die dem Bedürfnis vieler Amis nach Bequemlichkeit und Zeitersparnis ungemein entgegenkommt.
Ich rede von "Drive - Thrus."

Drive - Thrus und Drive - Ups erlauben einem, sich etwas zu essen zu kaufen, Bankgeschäfte zu erledigen und Briefe einzuwerfen, ohne je
aus dem Auto steigen zu müssen.

Sich z.B. bei McDonald's sein Mittagessen mittels eines Drive Thrus zu bestellen funktioniert folgendermaßen:
Sobald man auf den Parkplatz eines solchen
Establishments eingebogen ist, folgt man dem Drive Thru Schild. Jenes weist einen zu einer riesigen, meist beleuchteten Tafel mit Fotos von diversen erhältlichen Gerichten (s. Foto 1). Name und Preis findet man unter den Fotos. Sobald man zu einer Entscheidung gelangt ist, drückt man einen Knopf. Daraufhin ertönt die meist freundliche Stimme eines Angestellten, der nach den Gelüsten des Gastes fragt. Man gibt seine Bestellung auf, fährt dann ein paar Meter vor und wartet entweder in der Schlange oder - wenn gerade kein anderer auf dieselbe Idee der Essensbeschaffung gekommen ist – direkt vor einem Fenster auf einen anderen Angestellten, der dann nach ein paar Minuten eben dieses Fenster öffnet und einem eine Papiertüte mit dem
begehrten Hamburger und Pommes durchreicht und abkassiert (s. Foto 2). Man macht sich dann mit den soeben erstandenen Esswaren auf den Weg und kann jene fahrenderweise verzehren mit dem guten Gefühl, keine einzige Minute mit dem Sitzen an einem Tisch verschwendet zu haben. Dass fast alle Autos eine automatische Gangschaltung haben, kommt dieser Art der Ernährung ungemein entgegen!

Wer sich dann doch ein paar Minuten gönnen will, kann zu einem Drive-In Restaurant fahren, wie z.B. zu Sonic. Der Unterschied liegt darin, dass man sich nicht "anstellen" muß, sondern sich sein eigenes - überdachtes - Plätzchen aussucht und das Auto ausschaltet. Die Bestellung wird wie bei einem Drive-Thru mittels Tastendruck aufgegeben. Dann wird nach meist nur wenigen Minuten die Mahlzeit ans Auto gebracht. Die kann dann im Auto verdrückt werden, natürlich unter lauter Musikbeschallung.

Wie gesagt, man kann auch seine Banküberweisungen vom Auto aus vornehmen. Man hält hier nach einem Drive - Up - Schild Ausschau, stellt sich in die Schlange und fährt schließlich dann vor. Alles spielt sich natürlich auf der Fahrerseite ab. Die Bankangestellte sieht den neuen Kunden, fragt über eine Sprechanlage nach dem Befinden. Man öffnet eine Klappe, holt einen Behälter heraus und steckt in selbigen z. B. den ausgefüllten Überweisungsschein samt Checks. Sobald man den Behälter in die Klappe zurückgestellt hat, wird jener mittels Vakuum und Luftdruck fast in Sekundenschnelle durch ein Rohr zu seinem Bestimmungsort, nämlich der Bank, befördert. Dort nimmt die Bankangestellte alles entgegen und katapultiert nach getaner Arbeit die Quittung per Knopfdruck zurück zum Ausgangspunkt.

Die Post vom Auto aus einzuwerfen kann mittels eines Drive – Up - Briefkastens erledigt werden. Diese blauen Briefkästen befinden sich oft auf einem Parkplatz oder auf einem anders gearteten Platz. Man kann ganz dicht heranfahren, läßt das Fenster auf der Fahrerseite runter und steckt dann den Brief in die Klappe, die sich dankenswerterweise auf Augenhöhe befindet. (Das Foto zeigt das Postamt in Deming und meinen Mann, der sich ungemein lächerlich vorkam, als ich ihn bat, den Drive-Up Postkasten zu demonstrieren!)
Noch gibt es bei der Post keine "richtigen" Drive Thrus, von denen aus kompliziertere Geschäfte abgewickelt werden können. (Zumindest nicht in Deming.) Das aber ist wohl nur eine Frage der Zeit.

Als ich meinem Mann gerade eben erzählte, worüber ich hier schreibe, meinte er: "Aber der neue McDonalds in Grünstadt hat doch auch einen Drive-Thru!"

Schluck!
Stimmt das?! Ist die mobile Nahrungsaufnahme auch schon in Deutschland üblich?!