Nach über zwei Jahren
nehme ich hier den Faden wieder auf. Es hat sich so einiges
angesammelt. Aber beginnen wir mit etwas so überaus Existentiellem: dem Wetter!
Es ist Sonntag morgen. Es
regnete! Die ganze Nacht durch! So etwas erlebt man hier selten. Ich
öffne die Terrassentür und atme den Duft von nassen Blättern und
nassem Unkraut ein. (Grass wächst hier ja nicht.) Der Himmel zeigt
sich in einem vielversprechendem, dunklem Grau. Herrlich! Es wird
also noch ein bisschen länger regnen.
Ich schalte mein Laptop
ein, um meine Emails zu lesen und mir die Tagesschau anzusehen. Meine
Freude wird allerdings schnell getrübt. Ein kleines, gelbes
Warndreieck in der rechten unteren Ecke meines Bildschirms macht mich
darauf aufmerksam, dass wir kein Internet haben. Hmm . . . Vielleicht
liegt das an meinem älteren Windows 8 PC?
Schließlich kam das schon
öfter vor, und ein Neustart regelte alles wieder. Diesmal nicht.
Also überprüfe ich den Computer meines Mannes. Auch hier - kein
Internet. Auch die sonst so folgsame Alexa lässt uns wissen, dass
sie an diesem unglückseligen Morgen keine Ahnung hat, was wir von
ihr wollen.
Vielleicht ist die
ungewohnte Feuchtigkeit dorthin eingedrungen, wo sie eigentlich
nichts zu suchen hat, nämlich in unsere Leitung? Oder ist das ganze
Wohnviertel von diesem Ungemach betroffen? Ich beschließe, unserem
Freund Pete, der um die Ecke wohnt, eine Textnachricht zu senden und
mir so ein Bild von dem Ausmaß unseres
Internet-Mangels zu verschaffen. Als ich aber mein
heißgeliebtes, altes Klapphandy aufklappe, prangt mir eine Nachricht
entgegen: Power Savings Mode! Wir haben also auch keinen
Handyempfang! Das kann ja wohl nicht wahr sein! Eine leichte Panik
beschleicht mich. Das letzte mal, als ein Blitzeinschlag in den tower
jegliche Kommunikation lahm gelegt hatte, ließ man uns für eine
geschlagene Woche erbarmungslos in einem Funkloch sitzen! Wer
wichtige Textnachrichten oder Telefonate erwartete oder tätigen wollte, musste die
40-minütige Reise nach Silver City auf sich nehmen. Ich reiße den
Hörer unseres Festnetztelefons von der Gabel und lausche mit
ungemeiner Erleichterung sekundenlang dem Wählton. Wir sind also
nicht völlig von der Umwelt abgeschnitten!
Ich dusche mich nun
besser. Wer weiß, ob nicht in Kürze der Strom ausfällt oder das
Wasser abgeschaltet wird! Frisch geduscht fühle ich mich eher
gewappnet, den elektronischen Herausforderungen dieses Tages zu
begegnen!
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