Weit sind wir nicht gekommen.
Da mein Mann wegen seines Augenhornhauttransplantats noch gut zwei weitere Jahre in Behandlung seines ausgezeichneten Spezialisten sein wird (siehe die letzten Blogeinträge), beschlossen wir, zunächst "in der Gegend zu bleiben."
Das Photo habe ich im Januar aufgenommen, als die Renovierungsarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen waren.
Natürlich war alles rund um den Umzug stressig.
Unser Haus in Deming war nur ein halbes Jahr auf dem Markt. Was für die desolaten Verhältnisse in Deming wenig ist. Wir erhielten nur ein einziges Kaufangebot und griffen natürlich zu.
Als bei der Hausbesichtigung der sechsjährige Knabe des jungen Paares seinen "Daddy" fragte, warum er denn nicht gleich bleiben könne, es sei doch so schön hier, war die Sache geritzt: Die Eltern folgten dem Vorschlag ihres Knirpses und machten uns am nächsten Tag ein Angebot.
Zwischen Kaufvertrag und der eigentlichen Übergabe des Hauses an die neuen Besitzer vergingen etliche Wochen. Die verbrachten wir meist mit "Zittern und Zagen." Unzählige (so erschien es wenigstens) Inspektionen mußten wir bestehen, vom Ungeziefer und Wasserqualität zum "septic system." (Wie heißt das auf deutsch? Etwa "private Klärgrube?!)
Dann mußten wir uns natürlich um eine neue Bleibe kümmern, ohne allerdings das Geld vom Verkauf schon zur Verfügung zu haben. Mit Hilfe eines "bridge loans" erstanden wir in Mimbres ein heruntergekommenes Fertighaus. Die volle Summe dieses "bridge loans" hätten wir spätestens Ende des letzten Jahres zurückzahlen müssen. Was also, falls der Deal durchgefallen wäre, weil das junge Paar z.B. keinen Kredit erhalten hätte?? Wir verbrachten also einige schlaflose Nächte.
Aber alles ging gut. Sobald der Erlös Mitte Oktober auf unserem Bankkonto war, heuerten wir jemanden für die Renovierungsarbeiten an. Er versprach, alles in sechs Wochen fertig zu haben. Es waren dann letztendlich vier Monate!
In der Zwischenzeit wohnten wir im Haus einer Freundin, die sich zu dem Zeitpunkt in Kalifornien aufhielt. Weihnachten war der Stichtag. Dann wollte sie zurück in Deming sein. Mit Ach und Krach schafften wir es, zu diesem Zeitpunkt das Haus zumindest bezugsfertig zu haben. Am 11. Dezember verbrachten wir unsere erste Nacht hier.
Hier fahren nur ungefähr 20 Autos mit 15 mph am Haus vorbei. In Deming waren es 500 mit 60 mph. Die Nachbarn hier sind hilfsbereit, laden zum Abendessen ein, und leihen Gerätschaften aus. In Deming grüßte man nicht einmal zurück, und ansonsten war die Nachbarschaft - hab ich das eigentlich jemals erwähnt - mit einem Mord im Haus nebenan und einer Totschlägerei im übernächsten Haus - recht ungemütlich.
Kurz, ich fühle mich hier pudelwohl. Silver City ist die nächstgelegene Einkaufsstadt, die - so klein sie auch sein mag - mit einem College, vegetarischen Restaurants, Kunstgallerien, Kinos, Theater und einer Reihe von Alternativmedizinern einiges zu bieten hat.
Das Wetter ist zivilisierter, und ich freue mich auf ausgedehnte Wanderungen in der Gila Wilderness. Klapperschlangen gibt es hier natürlich auch. Und Bären, Stinktiere und "javelinas," eine Art Wildschwein, vor dem man sich in Acht nehmen muss. Aber darüber ein ander mal mehr . . .